anders denken

Weg von der Mechanik

Was lange funktional schien, passt heute nicht mehr: Mechanistische Organisationsmodelle führen zu linearen Führungsverständnissen. Beides taugt nicht, wenn sich Umfeld und Rahmenbedingungen ständig verändern, Interessen der Anspruchsgruppen vielfältiger werden, Fachlichkeit sich dynamisch entwickelt, Aufgaben nur noch vernetzt gelöst werden können und Kompetenzen und Lebensentwürfe der Mitarbeitenden individuelle und flexible Jobprofile erfordern. 

Die Vorstellung von Führung als einer steuernden personalen Instanz, die richtig analysiert, priorisiert, entscheidet, plant, umsetzen lässt und so zum gewünschten Ergebnis kommt, wird zur Illusion.

Fazit: Es geht so nicht mehr.  Aber: es geht anders. besser.

 


Selbstorganisation und kollegiale Führung

Organisationen sind Arbeitsgemeinschaften von Menschen mit einem differenzierten spezifischen Wissen und Können. Besonders in Non-Profit- und sozialen Organisationen verlangen Kooperationen mit vielfältigen internen und externen Anspruchsgruppen, wechselnden Verhältnissen und Abhängigkeiten und der Umgang mit beschränkten Ressourcen bei neuen Herausforderungen Agilität und relative Autonomie im Denken und Handeln. Entscheide müssen sofort, Steuerung muss dynamisch vor Ort erfolgen. 

 

Das heisst: Weg von der pyramidalen Hierarchie, hin zur Kreisstruktur, wo die Wertschöpfung in produktiven Kreisen an der Peripherie passiert und der Fokus für die ganze Organisation gesetzt wird: dem Nutzen für Klientel und Kundschaft. Diesem sind die Ausführenden am nächsten; darum wissen sie am besten, wie die Arbeit zu organisieren und zu steuern ist: Selbstorganisation und kollegiale Führung sind die Ansätze der Wahl, wenn es darum geht, in volatilen, ungewissen, komplexen und mehrdeutigen Verhältnissen erfolgreich zu sein.  

 


Agilität

Agil denken heisst in kleinen Einheiten denken und handeln: kleine Schritte, kurze Wege, kleine Zeiträume, kurze Feedbackschlaufen.

Agil heisst aufmerksam, zeitnah, beweglich, anpassungsfähig.  

Agilität bedeutet synchroner Einbezug der Betroffenen und ein dynamisches, sich selbst organisierendes und steuerndes Beziehungs- und Kooperationsnetz der Beteiligten. 

Agilität geschieht in Interaktionen von Menschen. 

Agilität benötigt Vielfalt und ist in der Lage, daraus Neues und Höherwertiges zu schaffen. 

Agilität fokussiert auf das kundennützlich Funktionierende. 

Agilität ermöglicht Entwicklung durch lernen und stetige Verbesserung: Die Differenz begünstigt die Alternative - was passender ist und besser wirkt, gewinnt. 

 

Agilität ist ein evolutionäres, adaptives und ökologisches Denk- und Handlungskonzept - der Unternehmenszweck wird auch dann realisiert, wenn die Verhältnisse komplex, unvorhersehbar und im Wandel sind.